(*1985) studierte Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel, sie lebt und arbeitet als freie Autorin in Zürich.
2014 erschien ihr Romandebüt Wurfschatten (Metrolit, Berlin, 2014). Ihr zweiter Roman Der Sprung erschien 2019 bei Diogenes und war für den Schweizer Buchpreis nominiert. Im Frühjahr 2022 erschien ihr erster Gedichtband längst fällige verwilderung – gedichte und gespinste bei Diogenes, für diesen erhielt sie eine Literarische Auszeichnung der Stadt Zürich.
Simone Lappert ist literarisch und performativ an diversen Kunstprojekten beteiligt, ist Präsidentin des Internationalen Lyrikfestivals Basel, Jurymitglied des Basler Lyrikpreises, Mitbegründerin der transdisziplinären Gesprächsreihe Raum für Unsicherheit, war Schweizer Kuratorin für das Lyrikprojekt Babelsprech.International und ist Mitglied des Ad*S (Verband Autor*innen der Schweiz).
Sie gibt Prosa- und Lyrikworkshops für Jugendliche und Erwachsene, zuletzt in den Literaturhäusern Lenzburg und Basel, sowie beim Radio SRF.
Auszeichnungen / Stipendien
2022
Literarische Auszeichnung der Stadt Zürich
Covid-Arbeitsstipendium der Stadt Zürich
2021 Covid-Arbeitsstipendium der Stadt Zürich
2020 Der Sprung wurde für ›Das Lieblingsbuch‹ des Deutschschweizer Buchhandels nominiert
2019
Shortlist Schweizer Buchpreis 2019
Aufenthaltsstipendium Landis & Gyr, London, für 2020/21
Writer in Residence Literaturhaus Niederösterreich, Krems
2018
Werkbeitrag des Fachausschusses Literatur Basel für die Arbeit am Lyrikdebüt
2017
Lions Kunstpreis für Literatur
Writer-in-Residence-Stipendium des Deutschen Hauses der New York University
Werkbeitrag Literatur des Aargauer Kuratoriums
2016
Aufenthaltsstipendium der Pro Helvetia im Ledig Rowohlt Haus, New York
2015
Werkbeitrag Literatur, Pro Helvetia
Werkbeitrag Literatur, Fachausschuss Basel, für die Arbeit an Der Sprung
2014
Preis der Erfurter Herbstlese für Wurfschatten Nominierung (Shortlist) ZDF-aspekte-Preis für bestes deutschsprachiges Debüt
Nominierung (Shortlist) Rauriser Literaturpreis
Newcomerpreis zum Wartholzpreis, Österreich
Atelierstipendium in Berlin, Aargauer Kuartorium
2013
Heinz Weder Preis für Lyrik
2012
Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses
Stipendiatin Prosawerkstatt, Literarisches Colloquium Berlin
Werkbeitrag Literatur, Aargauer Kuratorium
2010
1. Preis der Regensburger Schriftstellergruppe International für Jungautoren
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Der Sprung
Dienstagmorgen in einer mittelgroßen Stadt. Manu, eine junge Frau in Gärtnerkleidung, steht auf dem Dach eines Mietshauses. Sie brüllt, tobt, wirft Gegenstände hinunter, vor die Füße der zahlreichen Schaulustigen, der Presse, der Feuerwehr. Die Polizei geht von einem Suizidversuch aus.
Einen Tag und eine Nacht lang hält die Stadt den Atem an. Für Finn, den Fahrradkurier, der sich erst vor kurzem in Manu verliebt hat, bleibt die Zeit stehen. Genau wie für ihre Schwester Astrid, die mitten im Wahlkampf steckt. Den Polizisten Felix, der Manu vom Dach holen soll. Die Schneiderin Maren, die nicht mehr in ihre Wohnung zurückkann. Für sie und sechs andere Menschen, deren Lebenslinien sich mit der von Manu kreuzen, ist danach nichts mehr wie zuvor.
Ein lebenspraller Roman über eine eigenwillige Frau und über die Schicksale, an denen wir voreingenommen oder nichtsahnend vorübergehen. Mit Esprit, Sinnlichkeit und Humor erzählt Simone Lappert vom fragilen Gleichgewicht unserer Gegenwart.
»Ein Roman so originell konzipiert, so virtuos formuliert, so rätselhaft tiefgründig, so spannend erzählt wie kein anderer in den letzten zwanzig Jahren in diesem Land. Ein Roman, der auch in diesem Herbst 2019 dasteht als jenes Buch, von dem man wünschte, dass alle es lesen würden.«
Charles Linsmayer „Der Sprung“ weiterlesen
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längst fällige verwilderung
In Simone Lapperts Lyrik vermoosen Gedanken und leuchtet der Mond siliziumhell. Die Liebe schmeckt nach Quitte, die Katastrophe nach Erdbeeren, und die Dichterin fragt sich, fragt uns: ›sag, wie kommt man noch gleich ohne zukunft durch den winter?‹ Gedichte über Aufbrüche, Sehnsüchte, Selbstbestimmung und die fragile Gegenwart. Alle Sinne verdichten sich, aller Sinn materialisiert sich in diesen Texten voller Schönheit, Klugheit und Witz.
Simone Lappert
längst fällige verwilderung
gedichte und gespinste
»Wie kommt man ohne Zukunft durch den Winter, wie enteist man seine Wut, wie meistert man die Liebe, wie scheitert man ungestört? Simone Lapperts Gedichte stellen Fragen und geben wunderbar verwilderte Antworten, ob es um Krisenbewältigung geht oder um Marmeladenbrote, die keiner mehr für dich streicht.«
Ilma Rakusa